Gestalttherapie
ambulant

Die Gestalttherapie ist ein modernes psychotherapeutisches Verfahren, das sich zusätzlich zur Behandlung von Symptomen und Störungen an Vorstellungen von persönlichem Wachstum orientiert. KlientInnen werden unterstützt, mit sich selbst und anderen Menschen aktiv neue Erfahrungen zu machen, auf lebendige Weise neue Erlebens- und Verhaltensweisen zu erlernen, und bestehende Schwierigkeiten zu überwinden.

Darum wird in der Gestalttherapie nicht nur geredet, sondern auch ausprobiert und experimentiert - mit Verhaltensweisen, körperlichen Haltungen, Gedanken und Gefühlen und zwar sowohl mit den altbekannten wie mit möglichen neuen. Es werden also alle Bereiche menschlicher Erfahrung gleichermaßen einbezogen und erforscht - der körperliche, der emotionale, der intellektuelle und der zwischenmenschliche Bereich. GestalttherapeutInnen meinen nämlich, dass nur alle Bereiche gemeinsam die ganzheitliche Gestalt ausmachen, die ein Mensch bildet - daher auch der Begriff "Gestalttherapie".

Das alles findet auf recht lebensnahe, realistische Art statt und bezieht sich primär auf das aktuelle Leben, gegebenenfalls unter Einbeziehung der vergangenen Lebenserfahrungen. Ein Gestalttherapeut tritt seinen KlientInnen nicht als überlegener Experte gegenüber. Er begegnet ihnen vielmehr als ein persönlich erkennbarer, verständnisvoller Mensch, der sie mit Interesse und Engagement auf ihrer Entdeckungsreise Begleitet. Daraus können sich für die KlientInnen eine Menge Ermutigung und Sicherheit ergeben, die sie für ihren zwar manchmal beängstigenden, aber bereichernden Veränderungsprozess benötigen.

(Der Wortlaut ist die von mir leicht veränderte Version eines Textes von Frank Staemmler, der Original-Wortlaut ist veröffentlicht in der Zeitschrift: Gestalttherapie 2/99, S. 93)

Folgender Text gibt auf eine andere Art wieder, worum es in einem gestalttherapeutischen Prozess geht:

"Das Lachen entsteht bei der Erfahrung unserer Grenzen. Dort lernen wir uns selber erst richtig kennen.
Vielleicht lachen Kinder deshalb so viel, weil sie ständig an einer Grenze stehen. Sie lernen das Leben
erst kennen und somit ist für sie alles neu und unbekannt. Die Neugierde ist eine Annäherung an das
Unbekannte. Die Pflege der Neugierde macht alles Bekannte wieder neu. Sie stellt die Grenze des
Unbekannten wieder her, das neu entdeckt werden will. Für den Clown ist eine Grenze erst der Anfang
zu einem neuen Spiel, eine Einladung zu einer überraschenden Begegnung. Er nähert sich seinen
Unzulänglichkeiten, seinen Grenzen, seinen Schwächen und umarmt sie. Das Lachen des Clowns entsteht
aus der Bereitschaft, sich seinen Grenzen neugierig anzunähern und jede Beziehung mit spielerischer
Lust neu zu beleben."

David Gilmore
Clown, Regisseur, Theaterpädagoge

Gestalttherapie
stationär

Gedicht1

Gedicht2

Literaturtips